Volker Pietsch: Werwölfe und ihre transmedialen Verwandlungen

Für die Herausbildung des Coming-of-Age-Horrors, der Kombination aus Adoleszenz- und Gruselgeschichten, spielte der Werwolf eine konstitutive Rolle. Dennoch beschränkt sich seine Bedeutung nicht auf die naheliegende Analogie des Werwolf-Fluchs zur Pubertät. Transmedial hat sich vielmehr eine große Vielfalt von Bezügen ausdifferenziert, wobei den Kinder- und Jugendmedien für die Tradierung und Variation des Motivs eine substantielle Rolle zukommt. Stets aber stellt die Verwandlung in einen Wolf die medienspezifische Gestaltung vor eine reizvolle Herausforderung. So ist der Werwolf (und nicht zuletzt die Werwölfin) nicht nur ein Grenzgänger zwischen Mensch und Tier, sondern markiert auch die Grenzen des technisch wie auch des altersgemäß Darstellbaren. In diesem Vortrag soll sein Potential für die Verwandlung von Medium wie Rezipient in das bleiche Licht des Vollmonds gerückt werden.