Jana Mikota: Das Motiv der Umweltschützer*innen in der Kinder- und Jugendliteratur
Seit Monaten protestieren jugendliche Umweltschützer*innen für eine bessere Klimapolitik und damit gehören Umwelt- und Klimaschutz zu den wichtigsten Problemen der Gegenwart. Der Beitrag nähert sich diesem Problemfeld und rückt jedoch nicht die Themen in den Vordergrund, sondern die Darstellung der Akteure. Wie wurden und werden Umweltschützer*innen in kinder- und jugendliterarischen Texten dargestellt? Gibt es mit Blick auf die Veränderung von Kindheit und Jugend auch Modifizierungen des Motivs? Werden die jugendlichen Aktivist*innen in den Texten ernst genommen?
In den 1980er Jahren entsteht eine Kinderliteratur, die die kindlichen Umweltschützer*innen mit Titeln wie Das Findelkind von Watt (1980), Lasst den Uhu leben! (1985), Die sanften Riesen der Meere (1990) oder Eine Biberburg im Auwald (1986) aufklären möchte. Eine Aufklärung erfolgt bereits auf der paratextuellen Ebene: in Vor- bzw. Nachworten, Widmungen oder Motti kommen aktive und auch prominente Umweltschützer*innen zu Wort, um auf die Relevanz der Texte aufmerksam zu machen und den Leser*innen durchaus auch eine Lesart der Texte anzubieten. Seit der Jahrtausendwende sind es dann kindliche und jugendliche Akteure, die als Umweltschützer*innen auftreten, erwachsene Figuren belehren und zeigen, was man im Kontext einer nachhaltigen Lebensweise machen kann. Sie sind informiert, klagen die Erwachsenengenerationen an und ein neuer Konflikt bahnt sich an.
Der Beitrag möchte die Veränderungen im Motiv der Umweltschüzer*innen anhand einzelner literarischer Beispiele aufzeigen und dabei nicht nur inhaltlich argumentieren, sondern auch die Veränderungen auf der Ebene des discourse aufzeigen.